Unterwegs mit Leonie & Heinz Frese

 

 

Ostern in der Kirchdorfer Heide

 

Kirchdorf - Dieses Mal die Kirche im Dorf gelassen ...

 

25. - 28.03.2016

 

Wieder einmal steht der Norden Deutschlands auf unserer Wunschliste. Die Kirchdorfer Heide zugehörig zum Landkreis Weser Dümmer.

 

 

Karfreitag. Anreise. Kurz vor dem Zielort halten wir und machen den ersten Ausritt im Regen.

 

Hinter dem Ort Uchte beginnt ein Wald, Rauher Busch genannt. Nette, sandige Wege die kaum Steine enthalten.

 

Zu unserem Erstaunen, befinden sind im Wald militärische Bereiche, die mit Zäunen abgetrennt sind.

 

 

Es gibt abwechselungsreiche Reitwege durch die Heide  mit großen und kleinen Sprüngen. Hügelige, sandige Waldstrecken laden zu einem Galopp ein.

 

 


 

Wir umreiten den Ort Kuppendorf und erreichen das große  Moor. Dort wechselt die Landschaft. Es wird flach. Die Wege verlaufen rechtwinkelig mit beidseitigen Gräben. Kraniche und Graureiher ziehen über das Gebiet.

 

Die Erde ist dunkel und morastig. Gras und Mais wachsen heute dort. Wie arbeiteten die Menschen dort vor hundert Jahren? Es wurden Entwässerungsgräben angelegt und Torf gestochen. Mühsam und entbehrungsreich war das Leben damals.

 

Nun wird es Zeit für eine Pause.  Die besten Orte sind erfahrungsgemäß Friedhöfe. Dort gibt es immer frisches Wasser, Bänke und Bäume.

 

 

Wir kommen an Dörfern vorbei, wo fleißig gewerkelt wird. Besonders fällt auf, dass dort jeder - vom Kind bis zum Opa - mit einem Aufsitzrasenmäher herumfährt. Nicht nur auf den großen Hof- und Rasenflächen, sondern einfach überall.

 

Nach 30 Kilometern erreichen wir über den Barenbostelner Wald unseren Standort.

 


 

Ostersonntag. Heute ist ein regnerischer, windiger Tag. Wir haben geplant bis nach Steyerbusch zu reiten. Allerdings müssen wir dazu ein Naturschutzgebiet, ein größeres Moor umreiten, da dort keine richtigen Wege quer durchführen und das heißt:  Sackgassen-Alarm.

 

 

Wir bewegen uns erst in Richtung Süden später nach Osten. An ruhigen Orten vorbei. Während dieser Stunden treffen wir nicht eine Menschenseele. Der starke Regen durchnässt die Kleidung und auch die Karte. Wir kommen kaum voran, weil ein stürmischer Wind entgegen kommt und der Regen auf uns prasselt. Mir fällt unwillkürlich Goethes melancholische Ballade vom Erlkönig ein und ich versuche sie aufzusagen: "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind. Es ist der Vater mit seinem Kind ...".

 

 

Anschließend erreichen wir Kirchdorf mit der großen, schönen Hotelanlage. Dort ist Betrieb. Viele Kutschfahrer und Reiter sind ebenfalls über Ostern zu Gast.

 

 

Samstag. Nach einem ausgiebigem Frühstück erfolgt ein Ausritt im strahlendem Sonnenschein. Wir durchstreifen die Kirchdorfer Heide und erreichen einen Hünenstein, den Franzosenstein.

 

 

Meine Stute Seneca will nicht mehr und dreht sich mit dem Hinterteil gegen den Wind und den Regen. Wir selber haben auch keine Lust mehr und wollen zu unserem Quartier. Dummerweise befinden wir uns oberhalb des Moorgebietes und können nicht die kürzeste Luftlinie nehmen, denn wir wollen nicht als Moorleiche enden. So bleibt uns nichts anderes übrig, als einen großen Bogen drum herum zu schlagen und sind froh, endlich anzukommen. Dieser Tag rettet nur ein gutes Abendessen und eine heiße Dusche.

 


 

Ostermontag. Hauptsache trocken. Dafür kalter scharfer Wind. Heinz und ich reiten als kleinen Abschluss die Kirchdorfer Heide im Zick-Zack-Kurs. Die schönen Wege werden nochmals abgeritten. Auf die gleiche Idee sind die übrigen Reiter und Fahrer auch gekommen. Es  ist viel Betrieb dort, bevor die Abreise beginnt.

 

 

… Und wenn Sie nicht gestorben sind, dann reiten sie noch heute …

 

 

12. Mai 2016, Autor: Leonie Frese, Red.: G. Eichenberger